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Die Geschichte derBerufsgenealoge Dirk Habermann |
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GlashütteRelativ selten gibt es zur Entstehung eines Ortes eine konkrete Vorgeschichte. Zur Glashütte jedoch schon. Es begann mit den Handelsbeziehungen des Grundherren Johann Rudolf von Gersdorf mit dem Kaufmann Nofock in Stettin. Der Kaufmann Nofock erwarb vom Grundherren Eichen- und Kiefernbestände aus dem Kolziger Territorium. Jedoch eigneten sich diese nicht, wie ursprünglich geplant, zu Handelszwecken, sondern nur als Brennholz. Dieses Holz und der vor Ort reichlich vorhandene Quarzsand aber waren gute Voraussetzungen für die Glasproduktion, was auch Nofock nicht entging. So bemühte er sich bei dem Grundherren um die Erlaubnis zur Errichtung einer Glashütte. Ende 1763 oder Anfang 1764 wurde diese Glashütte im dicht bewaldeten Gebiet der Gemeinde Grünwald, nahe dem Karsch Vorwerk und direkt am Wege zum polnischen Ort Tepperbuden errichtet und in Betrieb genommen. Die Bezeichnungen waren 1765 'Glashütte Grünwald', 1770 'Glaß-Hütte', 1783 'Glaßhütte', 1830 'Koltziger Glashütte' und 1845 'Glashütte'. Hergestellt wurden vor allem grüne Flaschen, welche die Prägung Koltzig trugen. Es wurde aber auch weißes und grünes Tafelglas gefertigt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Die Namen der ältesten überlieferten Familien sind 1768 Mittelstädt und Halwas. Eine erhalten gebliebene Abschrift eines Taufeintrages der Familie Mittelstädt aus dem evangelischen Kirchenbuch von Kolzig von 1770 nennt als Paten Vertreter der Familien Allrip, Black, Blum, Gundelach, Lippert und Zänker, größtenteils bekannte Glasmacherfamilien. Da aus den Nennungen als Taufpaten nicht sicher auf den Wohnort geschlossen werden kann, werden einige dieser Namen nochmals mit ihrem definitiv ersten Erscheinen in der Glashütte Kolzig genannt. Weitere Familien waren 1774 die Glasmacherfamilien Götzinger und 1775 Aschenbrenner. Eine umfassende Forschung zur Familie Aschenbrenner legt nahe, dass diese Familie sowie die Familie Götzinger wohl aus Böhmen über die Glashütte Friedrichshain in die Glashütte Kolzig kamen. Es folgten 1775 die Familien Blum und 1780 Matzanke oder Matzantke. Eine gedruckte Quelle aus dem Jahre 1782 spricht von insgesamt 8 Glasmachern, von denen 2 aus Böhmen, 2 aus Mecklenburg, 2 aus Pommern und 1 aus Livland kamen. 1787 gab es in Glashütte nach Zimmermann 1 Glasfabrik, 10 Fabrikantenhäuser, 4 Kolonistenhäuser mit Acker, zusammen 15 Feuerstellen mit 114 Bewohnern. Weitere Glashütter Namen sind 1816 Nessler, 1819 Hoffmann, 1821 Gebel, 1824 Gundlach, Lippert, 1826 Wollbrandt, 1829 Kliemchen, 1833 Buchhold, 1835 Dohnke, Eichhorn, 1836 Konkel, 1837 Banse, Berner, Hartmann, Linkowsky, 1841 Habermann, 1844 Müller, 1847 Wuttke, 1851 Friebel, Schmidt, 1856 Kunkel, 1858 Rehfeldt, 1864 Kochale, 1865 Becker, 1868 Köbe, 1871 Wegner, 1873 Kuschke, Teetz, 1879 Baer, 1881 Kunert, 1887 Herkner, Linke, 1899 Radam, 1909 Bähr, Reiser, Schildan, 1914 Karoske, Schilf, 1924 Fechner, Fitzner, Grützbach, Kliem, Klose, Leschnik, Mader, Noack, Piter, Rüster, Schach, Schildau, 1933 Grätz, Koebe, Lange, Mrowka, Neumann, Noak, Zirbke, 1937 Baumgart, Deutschmann, Hildebrand, Höfig, Schwarz, Wende und Zirpke. © 2008-2024 Dirk Habermann |